Doch Lacoste war nicht nur auf dem Tennisplatz ein Pionier, sondern auch in der Garderobe. Er war unzufrieden mit den traditionellen weißen Hemden und langen Hosen, die damals von den Tennisspielern getragen wurden. Er empfand sie als zu steif, zu warm und zu hinderlich für seine Bewegungen. Er suchte nach einer Alternative, die bequemer, atmungsaktiver und praktischer war. Er ließ sich von einem Poloshirt inspirieren, das er bei einem Polo-Match in England gesehen hatte, und entwarf sein eigenes Modell aus weichem Baumwoll-Pikee-Stoff. Er fügte einen gerippten Kragen hinzu, den er hochklappen konnte, um seinen Nacken vor der Sonne zu schützen, sowie eine kurze Knopfleiste und kurze Ärmel. Er bestickte das Shirt mit einem kleinen Krokodil-Logo, das seine Spitznamen widerspiegelte.
Lacoste trug sein Poloshirt zum ersten Mal bei den US Open 1926 und sorgte damit für Aufsehen. Er gewann nicht nur das Turnier, sondern auch die Bewunderung der Zuschauer und der Presse für seinen innovativen Look. Er begann, sein Poloshirt an seine Freunde und Kollegen zu verteilen, die es ebenfalls schätzten. Er erkannte das Potenzial seines Designs und gründete 1933 zusammen mit seinem Freund und Geschäftspartner Andre Gillier die Firma Lacoste, um sein Poloshirt in Serie zu produzieren und zu vermarkten.
Das Lacoste-Poloshirt wurde schnell zu einem Erfolg und zu einem Muss für jeden Tennisspieler. Es wurde aber auch von anderen Sportlern und Prominenten getragen, die seinen lässigen und eleganten Stil mochten. Es breitete sich über die Grenzen Frankreichs hinaus aus und eroberte die Märkte in Europa und Amerika. Es wurde in verschiedenen Farben und Größen angeboten und mit verschiedenen Logos versehen. Es wurde zu einem Klassiker der Sportswear und später auch der Freizeitmode.
Nachdem sich Lacoste vom Tennis zurückgezogen hatte, blieb aber weiterhin in der Modebranche aktiv. Er erfand weitere Produkte, wie zum Beispiel den ersten Metalltennisschläger. Er war auch an der Entwicklung von Parfüm, Lederwaren, Brillen und Uhren beteiligt. Er leitete sein Unternehmen bis 1964, als er es an seinen Sohn Bernard übergab. Er starb 1996 im Alter von 92 Jahren. Er hinterließ eine Marke, die bis heute für Qualität, Innovation und Eleganz steht. Er war der Mann hinter dem Krokodil.