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Vladimir Horowitz – Der unerreichte Meister des Klaviers

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Vladimir Horowitz war einer der bedeutendsten Pianisten des 20. Jahrhunderts. Sein virtuoses und ausdrucksstarkes Spiel begeisterte Millionen von Zuhörern auf der ganzen Welt. Er wurde am 1. Oktober 1903 in der Ukraine geboren und studierte am Kiewer Konservatorium bei renommierten Lehrern wie Felix Blumenfeld. Schon als junger Mann machte er sich einen Namen als herausragender Interpret von Werken von Chopin, Rachmaninow, Skrjabin und anderen Komponisten.

Horowitz verließ 1925 die Sowjetunion und begann eine internationale Karriere, die ihn nach Berlin, Paris, London und schließlich nach New York führte. Dort debütierte er 1928 mit dem 1. Klavierkonzert von Tschaikowsky unter der Leitung von Sir Thomas Beecham und eroberte das amerikanische Publikum im Sturm.

Er heiratete 1933 Wanda Toscanini, die Tochter des berühmten Dirigenten Arturo Toscanini, mit dem er oft zusammenarbeitete. Er wurde 1944 amerikanischer Staatsbürger und lebte bis zu seinem Tod im Jahr 1989 in New York. Horowitz war bekannt für seine technische Brillanz, seine klangliche Schönheit und seine emotionale Tiefe.

Er spielte ein breites Repertoire, das von Bach bis zur Moderne reichte, und schuf eigene Bearbeitungen und Variationen von bekannten Stücken. Er war besonders berühmt für seine Interpretationen von Liszt, Schumann, Skrjabin und Rachmaninow, sowie für seine eigenen Kompositionen wie die Carmen-Variationen oder die Danse excentrique.

Horowitz litt jedoch auch unter Depressionen, Lampenfieber und Selbstzweifeln, die ihn mehrmals zu langen Konzertpausen zwangen. Er zog sich 1936, 1953, 1969 und 1983 für mehrere Jahre von der Bühne zurück und widmete sich dem Unterrichten, dem Studieren oder dem Aufnehmen von Schallplatten. Seine Rückkehr auf das Podium war jedes Mal ein großes Ereignis, das von seinen Fans mit Begeisterung gefeiert wurde. Sein letztes öffentliches Konzert gab er am 21. Juni 1987 in Hamburg.

Horowitz hinterließ ein reiches musikalisches Erbe, das in zahlreichen Aufnahmen dokumentiert ist. Er erhielt viele Auszeichnungen und Ehrungen für sein Lebenswerk, darunter mehrere Grammy Awards, die Presidential Medal of Freedom und die Ehrendoktorwürde der Yale University. Er gilt als einer der einflussreichsten Pianisten der Musikgeschichte und als eine Inspiration für viele nachfolgende Generationen von Klavierspielern.

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