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Zaha Hadid – Die Architektin des Unmöglichen

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Zaha Hadid war eine der berühmtesten und einflussreichsten Architektinnen der Welt. Sie wurde 1950 in Bagdad geboren und studierte Mathematik, bevor sie nach London ging, um Architektur am renommierten Architectural Association School of Architecture zu studieren. Dort wurde sie von den radikalen Ideen der Avantgarde-Gruppe Archigram beeinflusst, die futuristische und utopische Visionen von Architektur entwarf.

Hadid machte sich einen Namen als Theoretikerin und Lehrerin, die experimentelle und provokative Entwürfe schuf, die oft als unbaubar galten. Sie gewann mehrere internationale Wettbewerbe, wie den für den Peak Leisure Club in Hongkong (1983) oder den für das Cardiff Bay Opera House in Wales (1994), aber keiner ihrer Entwürfe wurde realisiert. Erst in den späten 1990er Jahren gelang ihr der Durchbruch als praktizierende Architektin, als sie das Vitra Feuerwehrhaus in Weil am Rhein (1993) und das Rosenthal Center for Contemporary Art in Cincinnati (2003) baute.

Hadids Architektur zeichnete sich durch ihre fließenden und dynamischen Formen aus, die von der Natur, der Kunst und der Technologie inspiriert waren. Sie verwendete oft computergestützte Entwurfsmethoden, um komplexe geometrische Strukturen zu erzeugen, die die traditionellen Grenzen von Raum, Zeit und Materialität herausforderten. Sie schuf Gebäude, die wie Skulpturen wirkten, die sich in die Landschaft einfügten oder sich von ihr abhoben. Zu ihren bekanntesten Werken gehören das Phaeno Science Center in Wolfsburg (2005), das MAXXI Museum für zeitgenössische Kunst in Rom (2009), das Guangzhou Opera House in China (2010), das Londoner Aquatics Centre für die Olympischen Spiele 2012 (2011), das Heydar Aliyev Center in Baku (2012) und das Wangjing SOHO in Peking (2014).

Hadid wurde vielfach für ihre Arbeit ausgezeichnet und war die erste Frau, die den Pritzker-Preis (2004), den höchsten Preis für Architektur, erhielt. Sie war auch die erste Frau, die die Royal Gold Medal der Royal Institute of British Architects (2016) erhielt. Sie war eine Pionierin in einer von Männern dominierten Branche und ein Vorbild für viele junge Architekten. Sie starb 2016 im Alter von 65 Jahren an einem Herzinfarkt in Miami.

Zaha Hadid hinterließ ein beeindruckendes Erbe an innovativer und visionärer Architektur, das die Grenzen des Möglichen sprengte. Sie wird als eine der größten Architekten des 21. Jahrhunderts in Erinnerung bleiben.

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