Franca Sozzani war eine der einflussreichsten und innovativsten Persönlichkeiten der Modebranche. Als Chefredakteurin der italienischen Vogue prägte sie über drei Jahrzehnte lang den Stil und die Ästhetik der Zeitschrift und setzte sich für gesellschaftliche Themen wie Rassismus, Umweltschutz und Frauenrechte ein. Sie war eine Pionierin, die Grenzen überschritt und neue Wege ging, um die Mode als Kunstform und Kommunikationsmittel zu nutzen.
Franca Sozzani wurde am 20. Januar 1950 in Mantua geboren. Sie studierte Literatur und Philosophie an der Universität Mailand und begann ihre journalistische Karriere bei der Kinderzeitschrift Vogue Bambini. Ab 1980 verantwortete sie die Veröffentlichungen von Lei, einer Zeitschrift für junge Frauen, die sie mit ihrem kreativen und provokativen Stil revolutionierte. 1982 übernahm sie auch die Leitung von Per Lui, einer Zeitschrift für junge Männer.
1988 wurde Franca Sozzani zur Chefredakteurin der italienischen Vogue ernannt, einer Position, die sie bis zu ihrem Tod im Jahr 2016 innehatte. Unter ihrer Führung wurde die Zeitschrift zu einer Plattform für experimentelle Fotografie, künstlerische Ausdrucksformen und soziales Engagement. Sie arbeitete mit renommierten Fotografen wie Bruce Weber, Peter Lindbergh, und Paolo Roversi zusammen und förderte neue Talente. Sie schuf ikonische Cover und Editorials, die oft kontroverse Themen wie Krieg, Gewalt, AIDS, Hunger, Schönheitsideale und Diversität aufgriffen.
Franca Sozzani war nicht nur eine Modejournalistin, sondern auch eine Aktivistin, die sich für verschiedene humanitäre und ökologische Projekte einsetzte. Sie war Botschafterin des UN-Programms Fashion 4 Development, das sich für die Förderung von Frauen in Entwicklungsländern durch Mode einsetzt. Sie gründete die Stiftung Child Priority, die sich um benachteiligte Kinder kümmert.
Franca Sozzani war auch eine Mentorin für junge Designer und Kreative, die sie mit Rat und Tat unterstützte. Sie initiierte den Wettbewerb Who is on Next?, der neue Talente der italienischen Mode auszeichnet. Sie war auch eine der treibenden Kräfte hinter dem Fashion Film Festival Milano, das Modefilme als Kunstgenre fördert.
Franca Sozzani starb am 22. Dezember 2016 in Mailand an den Folgen einer Krebserkrankung. Sie hinterließ ein großes Erbe an Kreativität, Mut und Engagement, das die Modebranche und die Welt inspiriert hat. Sie wurde mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt, darunter der Legion d’Honneur in Frankreich und dem Swarovski Award for Positive Change.
Franca Sozzani war eine Visionärin der Mode, die mit ihrer Arbeit einen Unterschied gemacht hat. Sie war eine Frau, die ihrer Zeit voraus war und ihre Stimme für das Gute nutzte.