CULTURE MAGAZINE

BÜCHER
Eugen Coubillier

Orginaltitel
E
Street scene on the Heumarkt
The opera house on Rudolfplatz
The Bastei opened in 1924
Waste incineration plant in Niehl, around 1928
Portrait, 1930
Portrait, created between 1920 and 1940
View of the historic city centre from the Deutz Bridge, around 1925
View of St. Aposteln from Neumarkt, around 1930
Cathedral and St Andrew’s (right), around 1930Cathedral and St Andrew’s (right), around 1930
Hansaring and Hansahochhaus, around 1930
Lord Mayor Konrad Adenauer (1876-1967), around 1930
Eugen (Eugène) Coubillier, around 1925
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Ein Fotograf zwischen Technik und Haltung

Das Buch widmet sich dem fast vergessenen Kölner Fotografen Eugen Coubillier, der zwischen 1906 und 1943 das Stadtbild prägte – nicht durch Pomp, sondern durch Präzision. Während viele seiner Zeitgenossen auf expressive Effekte setzten, dokumentierte Coubillier sachlich, ruhig und detailgenau. Seine Motive: Straßenzüge, Gebäude, Menschen in ihrem Alltag. Er bleibt stets auf Augenhöhe, dramatisiert nie. Gerade diese Zurückhaltung gibt seinen Bildern Gewicht. Sie zeigen kein geschöntes Köln, sondern ein Köln, wie es war – weder inszeniert noch verfälscht. Das macht seine Arbeit heute so aufschlussreich.

Dom und St. Andreas (rechts), um 1930
© Kölner Fotoarchiv
Dom und St. Andreas (rechts), um 1930
© Kölner Fotoarchiv

Köln an der Schwelle zur Moderne

Coubilliers Blick auf Köln in den 1920er Jahren zeigt eine Stadt im Wandel – zwischen mittelalterlicher Enge und industrieller Moderne. Neue Bauten wie das Hansahochhaus fotografierte er nicht als Sensation, sondern als Teil einer wachsenden Struktur. Historisches und Zeitgenössisches stehen gleichberechtigt nebeneinander. Die Bildausschnitte wirken durchdacht, aber nie konstruiert. Statt Bedeutungen zu setzen, lässt Coubillier die Dinge für sich sprechen. So entsteht ein visuelles Protokoll der Urbanität, das sich der großen Geste entzieht und doch eine Stadt in Bewegung zeigt.

Blick vom Neumarkt auf St. Aposteln, um 1930
© Kölner Fotoarchiv
Blick vom Neumarkt auf St. Aposteln, um 1930
© Kölner Fotoarchiv

Porträts mit Sinn für das Unaufdringliche

In seinen Porträts konzentriert sich Coubillier auf die individuelle Präsenz der Dargestellten. Der Blick ist direkt, die Haltung entspannt, die Szene oft beiläufig. Er verzichtet auf Kulissen und Requisiten – der Mensch allein genügt. Besonders auffällig ist die Natürlichkeit seiner Kinderbilder: neugierige Blicke, aufrichtige Gesten, lebendige Körper. Diese Fotografien wirken heute erstaunlich aktuell – nicht nostalgisch, sondern zeitlos. Statt Rollenbilder oder Ideale abzubilden, zeigt er Menschen im Moment ihres Seins. Das gibt seinen Porträts eine Tiefe, die man nicht inszenieren kann.

Hansaring und Hansahochhaus, um 1930
© Kölner Fotoarchiv
Hansaring und Hansahochhaus, um 1930
© Kölner Fotoarchiv

Ein spätes Porträt eines lange Vergessenen

Das Buch rekonstruiert Coubilliers Leben und Werk anhand von verstreuten Spuren, Fotografien und Archivrecherchen. Es ist mehr als ein Bildband – es ist eine behutsame Wiederentdeckung. Coubillier war kein Revolutionär, kein stilbildender Visionär. Und gerade das macht ihn interessant: Er beobachtete genau, arbeitete sorgfältig und stellte sich nie über sein Motiv. In einer Zeit stilistischer Extreme entschied er sich für eine ruhige, klare Bildsprache. Coubillier war der stille Chronist bewegter Zeiten. Seine Bilder zeigen, dass auch das Unspektakuläre Bestand haben kann.

Daten

OrginaltitelEugen Coubillier
AutorWalter Filz, Wolfgang Villmer
VerlagGreven
EinbandHardcover
Seiten144
SpracheDeutsch
Abmessungen27,3 cm x 21,5 cm
ISBN3774309612
Preis30 €

Weitere Informationen

Weitere Informationen zum Buch Eugen Coubillier (Werbung) finden Sie auf der Website des Greven Verlags.

Compliance

Das Buch wurde freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt. Die Darstellung und Bewertung von HYPERMADE bleibt davon unabhängig und basiert ausschließlich auf dem Inhalt des Buches.

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