Das Berliner Lebensgefühl von Helmut Newton
Helmut Newtons Schaffen ist eng mit dem pulsierenden Leben Berlins verbunden, das ihn von frühester Kindheit an prägte. Geboren 1920 ebenda, begann er seine fotografische Karriere in den 1930er Jahren bei der legendären Fotografin Yva, wo er sich auf Mode-, Porträt- und Aktfotografie spezialisierte. Seine Aufnahmen fangen das urbane Flair Berlins ein und decken ein breites Themenspektrum ab – von angesagten Clubs und Restaurants bis zur Filmszene der Stadt. Die lebendige Atmosphäre Berlins legte den Grundstein für Newtons unverwechselbare Bildsprache, die er später vor allem in seinen berühmten Modefotografien verfeinerte. Auch als er 1938 als Jude vor den Nationalsozialisten fliehen musste, blieb Berlin in seinem künstlerischen Schaffen stets präsent.
Leben zwischen Flucht und Rückkehr
Nach seiner Flucht kehrte Newton, dessen Karriere in den 1960er Jahren in Paris an Schwung gewann, regelmäßig in seine Heimatstadt zurück. Für Zeitschriften wie Constanze, Adam, Vogue und das ZEITmagazin schuf er bedeutende Fotostrecken, die den Berliner Zeitgeist dokumentieren. Besonders das 1979 von der deutschen Vogue in Auftrag gegebene Portfolio „Berlin, Berlin!“ fängt die modische Eleganz der 1970er Jahre ein und lässt Newtons Erinnerungen an seine Jugendjahre in der Stadt lebendig werden. Die Aufnahmen zeigen Berlin nicht nur als Kulisse, sondern machen die Stadt zu einem zentralen Bestandteil seines Werkes. Seine Fotografien aus dieser Zeit spiegeln die Spuren der Geschichte und den Wandel zwischen Teilung und Wiedervereinigung wider.
Ein Bildarchiv der Berliner Gesellschaft
Newton dokumentierte das Berliner Leben über Jahrzehnte hinweg. Sein Werk, eine Mischung aus Mode-, Porträt- und Gesellschaftsfotografie, spiegelt die facettenreiche Stadt. Von den Nachtschwärmern in Clubs über Aktaufnahmen in Alt-Berliner Pensionen bis hin zur Filmszene mit Persönlichkeiten wie Hanna Schygulla, Wim Wenders, John Malkovich und David Bowie an der Berliner Mauer – Newtons Bilder zeigen ein Berlin voller Kontraste und verbinden Geschichte und Moderne. Die Rückbesinnung auf seine Jugendmotive prägte viele ikonische Arbeiten und machte ihn zu einem der einflussreichsten Fotografen seiner Zeit.
Newton und sein Erbe in Berlin
Im Oktober 2003, wenige Monate vor seinem Tod, gründete Helmut Newton die Helmut Newton Stiftung und überführte große Teile seines Archivs in das ehemalige Landwehrkasino nahe dem Bahnhof Zoologischer Garten – jenem Bahnhof, von dem aus er 1938 Berlin fliehen musste. Mit dieser Stiftung und der aktuellen Publikation schließt sich ein Kreis: Die Ausstellung zum 20. Jubiläum zeigt nicht nur seine bekanntesten Berlin-Bilder, sondern auch bisher unveröffentlichte Aufnahmen aus den 1930er bis 2000er Jahren. Dieses visuelle Vermächtnis bewahrt Newtons tiefe Verbundenheit mit Berlin und spiegelt den Geist der Stadt wider, der in seinem Werk unsterblich wurde.
Termine
Folgende Ausstellungen und Präsentationen stehen in Verbindung mit dem Buch „Helmut Newton-Berlin, Berlin“.
- „Ausstellung „Helmut Newton: Berlin, Berlin“
Helmut Newton Foundation, Berlin, Deutschland
07. Juni 2024 – 16. Februar 2025 - „Ausstellung „Alice Springs: Retrospektive“
Museum Schloss Moyland, Bedburg, Deutschland
15. September 2024 – 02. Februar 2025 - „Buchpräsentation „Helmut Newton. Berlin, Berlin“
TASCHEN Store, Berlin, Deutschland
28. November 2024, 18:00 – 19:00 Uhr
Daten
Orginaltitel | Helmut Newton. Berlin, Berlin |
Herausgeber | Matthias Harder |
Verlag | Taschen Verlag |
Einband | Hardcover |
Seiten | 244 Seiten, mit zahlreichen Abbildungen |
Sprache | Deutsch, Englisch, Französisch |
Abmessungen | 21 x 27.5 cm |
ISBN | 978-3-8365-9159-1 |
Preis | 50 € |
Weitere Informationen
Weitere Informationen zum Buch „Helmut Newton – Berlin, Berlin“ (Werbung) finden Sie auf der Website des Taschen Verlags.
Compliance
Das Buch wurde freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt. Die Darstellung und Bewertung von HYPERMADE bleibt davon unabhängig und basiert ausschließlich auf dem Inhalt des Buches.